Noch vor einigen Tagen stand es ganz schlecht um McDonalds LUV Graz.
Viele meinten das die 18. Runde der ÖFB Frauen Bundesliga das letzte Spiel des Grazer Traditions-Vereins in der höchsten Spielklasse sein wird.
Mit einem 3:0 Sieg gegen die SK Sturm Graz Damen, und einer spielerisch guten Leistung, bewiesen die LUV-Girls das es nicht vorbei ist.
Man konnte am Samstag den 07.06.2014 in Messendorf die Anspannung regelrecht riechen!
Derbytime, Entscheidungsspiel und zugleich die letzte Runde in der Frauen Bundesliga.
Ein heißer Sommertag und eine gut besuchte Messendorfarena war eine gute Vorraussetzung fur ein spannendes Spiel.
Beide Mannschaften begannen die Partie vorsichtig und kein Fehler war erlaubt.
LUV dann aber im Vormarsch da die Mädels wussten um was es ging.
Druckvoll und mit einigen guten Chancen setzten sie das Spiel fort.
Sturm hingegen sehr unkonzentriert und mit vielen Fehlpässen geprägt.
Dann in Minute 43 war es soweit.
Sophie Maierhofer machte den befreiungsschlag für LUV und brachte den Ball nach einem Eckschuß von Tanja Altenbacher im Tor der Blackies unter.
Die Freude war Riesengroß bei den Gästen.
Pausenstand 0:1.
In der zweiten Hälfte nur mehr LUV am Drücker und Barbara Dunst konnte in Minute 54 auf 0:2 erhöhen.
Sturm gelang ab dem Zeitpunkt gar nichts mehr und kamen aus der eigenen Hälfte kaum noch heraus.
In Minute 76, die rote Karte für Sturmspielerin Sanda Jovanovic, wegen angeblicher Beleidigung, und damit schien die Partie entschieden zu sein.
Die sehr stark spielende Barbara Dunst konnte in Minute 87 noch eins drauflegen und erhöhte auf 0:3!
Auch Carmen Oberressel musste nach einem Foul in Minute 92 mit Gelb/Rot den Platz verlassen.
Der Schiedsrichter pfiff die Partie in Minute 94 ab und den LUV Damen viel eine schwere Last von den Schultern, denn mit diesem Sieg werden sie auch in der nächsten Saison in der Bundesliga mitspielen.
Nicht viel zu tun gab es diesmal für Kapitänin Sarah Großmann im Tor.
Fazit:
SK Sturm Graz wurden von LUV massiv unter Druck gesetzt und sehr gut bewacht.
Selina Mandl konnte in der ersten Hälfte ein paar gute Akzente setzen.
Urska Zganec und Katalin Üveges kamen zu wenigen Möglichkeiten. Auch Eva Buchegger, Halbzeit zwei eingesetzt, kam nie richtig an den Ball.
McDonalds LUV Graz lieferte das Spiel der gesamten Saison.
Zwar blieb der erhoffte Heimsieg aus, aber mit diesem wichtigen Auswärtssieg wurde das alles entschädigt.
Sehr gut gefallen hat uns Barbara Dunst, Tanja Altenbacher und Simona Koren.
Aber auch alle anderen waren diesmal wirklich ein sehr gut eingespieltes Team.
Was uns nicht gefallen hat:
Manche Schiedsrichterentscheidungen waren ein wenig merkwürdig.
Detail am Rande:
Auf grund der Freude und des Klassenerhalts versprach "Experte" und "Berater" von LUV Graz, Christian Weswaldi, einen finanziellen Bonus für jede Spielerin in einem dreistelligen Betrag.
Ein paar Tage vor dem entscheidenden Spiel haben wir mit Sarah Großmann gesprochen.
Nach dem Sieg haben wir sie wieder zu einem kurzen Interview gebeten.
Hallo Sarah! Gratulation zum Sieg!
LUV hat am Samstag im Spiel wirklich noch einmal 90 Minuten Vollgas gegeben und ordentlich Druck auf den Gegner gemacht.
Wie hast du das Match gestern erlebt?
Ja das stimmt. Wir haben das Spiel ab der 10. Minute kontrolliert, haben einige Chancen gehabt, die Anna Carina Kristler aber sehr gut zu nichte machte.
Das Tor war eine Erlösung für die gesamte Mannschaft.
Ich denke, dass der Sieg absolut verdient war.
Im gesamten Spielverlauf hatte LUV mehr Ballkontakte.
Wurden im Abschlußtraining noch bestimmte Situationen und Kombinationen geübt?
Nein wir haben nichts anderes gemacht, als die Wochen zuvor.
Dass wir Qualität haben wussten wir, doch konnten wir es leider im Match 17. Runden lang nicht umsetzen.
So eine kampfbetonte Mannschaft hat man in der gesamten vergangenen Saison nicht gesehen.
Denkts du, wird im Herbst auf dieser Basis weiter aufgebaut?
Wie es weitergeht werden wir in den nächsten Wochen besprechen.
Zunächst überwiegt die Freude über den Klassenerhalt.
Barbara Dunst hat im Spiel eine ordentliche Leistung gezeigt. Es schien fast so als hätte man ihr Raketentreibstoff in den morgendlichen Orangensaft gefüllt.
Wie bist du mit deinem Team im Allgemeinen zufrieden?
Jede Spielerin dieser Mannschaft hat mehr als 100 Prozent gegeben und die beste Leistung abgerufen.
Ich möchte keinen extra herausheben und bin einfach stolz auf mein Team, da jede für jede gekämpft hat.
Das bei einem solch wichtigen Spiel viele Emotionen frei werden, kann man verstehen.
Findest du die rote Karte für Sanda Jovanovic wegen angebelicher Beleidigung gerechtfertigt?
Diese Situation kann ich nicht beurteilen, da ich zu weit weg war.
Es gab auch einige Fehlentscheidungen des Schiedsrichters, bzw. der Schiedsrichterassitenten.
Glaubst du das beim Frauenfußball manche Schiedsrichter die Spiele nicht so ernst nehmen?
Ich hoffe, dass die Schiedsrichter unsere Spiele ernst nehmen, da wir auch viel Arbeit, Zeit und Fleiss investieren.
Nach unserem ersten Interview vor ein paar Tagen haben wir auch über deine Zukunft gesprochen.
Wie sieht es im Moment aus? Kannst du dazu schon etwas sagen?
Ich habe interessante Angebote, werde mir aber mit dieser Entscheidung Zeit lassen.
Nach dem Spiel hat man bei dir gesehen wie sich die ganze Anspannung der letzten Wochen aufgelöst hat.
Was waren deine ersten Gedanken nach dem Schlußpfiff?
Ich war einfach nur glücklich, dass wir den Klassenerhalt geschafft haben und sich die harte Arbeit der letzten Wochen und Monate gelohnt hat.
Die gesamte Anspannung der letzten Wochen hat sich mit dem Schlusspfiff gelöst.
Danke Sarah, und alles Gute weiterhin!
Alle Fotos zum Spiel gibt es in unserem Album auf Flickr anzusehen!
Bericht: Verens S. (MeXXoo Live-Reporterin)
Foto und Interview mit Sarah Großmann: Peter A. (CEO, MeXXoo Austria)
